Zu der großen Einzelausstellung von Abbas Akhavan leitet der Lyriker Werner Vogt eine ganztägige Schreibwerkstatt im Museum Villa Stuck.
Der in Teheran geborene junge Künstler Akhavan, der heute in Kanada lebt, hat im Museum der Stadt München nicht nur durch seine vielschichtigen Installationen, sondern auch durch die Umgestaltung der Räume selbst eine neuartige Begegnung mit Kunst ermöglicht.
Statt des Kunstlichtes fällt Tageslicht in die Räume durch weit geöffnete Fenster und durch Türen zu den Balkonen, die in der Regel nicht zugänglich sind. Frische Luft streicht durch die Säle und ersetzt die Klimaanlage mit ihrem künstlichen, immer gleichen Raumklima.
Das Museum wird insgesamt zu einem neuen, spannenden Erlebnisraum.
Werner Vogt
burn-in
die Außenwelt
der Innenwelt
der Außenwelt
das Museum
auf den Kopf
gestellt
frischer Wind
im Oberstübchen
draußen brennt die Welt
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Ulrike Roos
Variations on Ghost
Die Schrift ist schwarz,
die Rauchspur,
die Erde,
die sich zu Krallen formen ließ
und zu Säulen,
die das geflügelte Mischwesen stützten.
Lamassu, die Schutzgottheit,
streut Sand auf den Kunststoffboden.
Weißraum bleibt.
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Eva Husemann
Krallen im Stuck
Zerstörung säuselt
in hellen Hallen
Pfähle anderswo
Herumirren
Stranden
Gespinst des Lebens
im Tarnnetz
keiner kann es schützen
wer hört den Esel?
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Regine Baumgaertel
Die Taube
Die Taube auf dem Philosophenkopf
extra hergestellt
um der Taube Platz zu bieten.
Wessen Kopf das nun ist?
Streng deine Phantasie an,
da bieten sich viele Möglichkeiten.
Gleich wird die Amsel
ihren Regenwurm an den Vogel
auf dem Betonkopf
verfüttern.
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