Literatur im Museum: Ein Fest zur Eröffnung der Aktion „Büchertürme, Türmer und Turmschreiber“

Am 12. Juli fand im Bayerischen Nationalmuseum unter Beisein von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo die Auftaktveranstaltung zu „Büchertürme, Türmer, Turmschreiber“, einem Projekt zur Leseförderung, statt.

Das Bayerische Nationalmuseum mit seinem hohen Turm, der eine Bibliothek birgt, war der ideale Ausgangspunkt für die Aktion „Büchertürme, Türmer und Turmschreiber“. Es öffnete am 12. Juli 2019 seine Pforten für die festliche Auftaktveranstaltung.

Um 10.30 Uhr begrüßte der Hausherr, Generaldirektor Frank Matthias Kammel, die zahlreichen Gäste. Mit seinem Grußwort gab Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo dann als Schirmherr das Startzeichen für ganz Bayern. Im malerischen Rahmen der Museumssäle wurden anschließend Schüler aus Bamberg, Burghausen, Fürstenfeldbruck, München, Rosenheim und Weßling zu eindrucksvollen Literaturvermittlern.

Es waren diese Schülergruppen, die an sechs Stationen vielfältige Beiträge in Poesie oder Prosa, als szenisches Spiel, Film oder musikalische Einlage darboten. Auf der Basis gemeinsamer Lektüre hatten sie mit Autoren wie Rudolf Herfurtner und Alex Rühle, Theater- und Filmschaffenden wie Sophie Hechler, Ingrun Finke und Tjark Lienke sowie mit dem Pianisten Florian Schwartz beeindruckende Darbietungen zu Exponaten aus verschiedenen Epochen vorbereitet. Ein Chorgitter aus Regensburg von 1774 war darunter, das Sandtnersche Stadtmodell von Burghausen, geschaffen 1570, sowie Bozzetti zu Herkules aus der Zeit des Rokoko, die nicht nur kritische Beiträge zum Thema „Heldentum“, sondern auch plastische Arbeiten der Schüler zur Hydra angeregt hatten.

Unterstützt wurden sie in allen Arbeitsphasen durch Michael Bauereiß und Verena von Essen vom Museumspädagogischen Zentrum (MPZ), von Johanna Berueter vom Museum Villa Stuck sowie von Dorothea Band vom Bayerischen Nationalmuseum. Das MPZ unter Leitung von Dr. Josef Kirmeier ist zusammen mit den Museen der wichtigste Kooperationspartner. Es leistet auch finanzielle Unterstützung.

Die beteiligten Schüler gehörten unterschiedlichen Schularten und -stufen von der Grundschule bis zur Oberstufe des Gymnasiums an, waren Teil einer Literaturgruppe oder einer Kulturwerkstatt für Einheimische und Geflüchtete. Sie zeigten, wie sehr Literatur, Kunst und Kulturgeschichte sich gegenseitig befruchten. Der prunkvolle Rahmen des Museumsgebäudes schuf eine besondere, festliche Stimmung. Er forderte auch ganz offensichtlich die Schüler zu außerordentlichen Leistungen heraus. Das offene Ohr des Ministers für die Protagonisten an jeder Station trug das seine dazu bei.

Als Geschenk an alle spielte am Schluss Jörg Baesecke auf der „Kleinsten Bühne der Welt“. Mit der Geschichte vom Affenturm in der Münchner Residenz bot er eine reizvolle, anregende Variation zum Thema „Turm“ in der Form eines Papiertheaters, ähnlich einem japanischen Kamishibai.

Zuletzt wurde spontan der Ruf laut nach einer Wiederholung oder Verstetigung dieser Veranstaltung unter dem Motto „Literatur im Museum“ im Rahmen des neuen Leseförderungsprojekts.

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