Wie Mühlen und Wasser Bayern prägten

O-Ton Reportage aus der Vogt Kunstmühle

Bayern war viele Jahrhunderte Mühlenland, fast an jedem Bach, an jedem Fluss stand eine Mühle. In Steinheim, nicht weit von Dillingen, wird die uralte Vogt Mühle aus dem 15. Jahrhundert von Christine und Josef Vogt auch heute noch betrieben...

Wind und Wasser, das sind die Kräfte, die Mühlen antreiben. Schon vor Jahrhunderten haben Menschen verstanden, wie man aus Wind- oder Wasserkraft z. B. einen Mühlstein in Bewegung setzt und Korn zu Mehl mahlt.

Hören Sie hier die O-Ton Reportage aus der Vogt Kunstmühle von Kristina Dumas.


Nachfolgend Ausschnitte aus der Reportage zum Nachlesen:

Von Steinheim fahren wir weiter nach Augsburg, gute 50 km sind das.

Augsburg ist seit 2019 im UNESCO Welterbe aufgenommen, weil Wasser in Augsburg so eine außergewöhnliche Rolle spielt.

Die Augsburger Brunnenmeister haben schon vor 500 Jahren ganz Europa zum Staunen gebracht, weil sie Wasser von der Unterstadt in die Oberstadt pumpen konnten und damit die ganze Stadt mit frischem Trinkwasser versorgten, was im Mittelalter unglaublich war. Aus ganz Europa sind Menschen nach Augsburg gereist und haben nur gestaunt.

In Augsburg waren viele Mühlen in Betrieb, es gab ja genügend Flüsse und Bäche. Mit dieser Wasserkraft wurde aber nicht nur Korn zu Mehl gemahlen, die Mühlen waren auch für die Handwerker wichtig, die damit ihre Maschinen antrieben, erklärt Götz Beck, von Regio Augsburg.

Götz Beck:

Das hat dazu geführt, dass sich Augsburg als bedeutende Handwerkerstatt entwickelt hat, die Gold und Silberschmiede ist sehr bekannt und wir sind dadurch auch eine bedeutende Textilstadt geworden, die haben auch die Wasserkraft gebraucht, nicht für Räder, sondern für Turbinen. Der wirtschaftliche Erfolg von Augsburg ist auf die Wasserkraft zurückzuführen.

Text:

Die Mühlräder, überall hat es in Augsburg gerattert und gescheppert. Ganz schön laut muss das gewesen sein. Vielleicht hörte sich das so an?

Von den Tausenden Mühlen, die im Mühlenland Bayern betrieben wurden, sind nicht mehr viele in Betrieb. Das meiste Mehl wird heute in industrielle Großmühlen gemahlen und viele alte Mühlen verfallen. Aber immer wieder besinnen sich Menschen, wie Christine und Josef Vogt, das alte Handwerk fortzuführen. Sie mahlen das Getreide der Getreidebauern aus ihrer Region und in ihrem Hofladen kann man dann das Mehl kaufen. Sie beliefern auch die Bäcker aus dem Umland. Das hat den Vorteil, dass das Getreide und das fertige Mehl nicht weit transportiert werden muss, das schon die Umwelt. Gut, dass ihre Mühle weiter betrieben wird, denn auch ihr Sohn ist Müller geworden.

Wie Mühlen und Wasser Bayern prägten

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