Die Verbindung von Avantgarde-Tanz, -Theater und bildender Kunst hat im Museum Villa Stuck eine reiche Tradition

Ausdruckstanz in der Villa Stuck

Der Serpentinentanz ist ein Ende des 19. Jh. von der amerikanischen Tänzerin Loie Fuller entwickelter Schleiertanz. Kennzeichnend hierfür ist das riesengroße Schleierkostüm aus leichtem Seidenstoff, welches die Tänzerin in immer neuen Wellen- und Spiralformen um ihren Körper schwingt. Sie experimentierte mit farbigen Lichteffekten und Fotografien, die sie während ihres Tanzes auf ihr Schleierkostüm projizieren ließ. Mit ihren Inszenierungen begeisterte und inspirierte sie viele Künstler.

Buchgrundlagen:

Loie Fuller, Getanzter Jugendstil
Herausg. Jo-Anne Birnie Danzker
Museum Villa Stuck
Prestel

Villa Stuck
Herausg. Jo-Anne Birnie Danzker
Museum Villa Stuck
Hantje Cantz

Franz von Stuck
Herausg. Jo-Anne Birnie Danzker
Museum Villa Stuck
Edition Minerva Hermann Farnung

Franz von Stuck und die Photographie
Herausg. Jo-Anne Birnie Danzker
Museum Villa Stuck
Prestel

Kalender, Wer war Franz von Stuck?
Herausg. Ulrike Roos von Rosen
Museum Villa Stuck

Teilnehmerinnen:
Einheimische und Geflüchtete im Alter zwischen 10 und 17 Jahren

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich der Ausdruckstanz neben dem Klassischen Ballett rasch durch. Eine Vertreterin dieser damals neuen Tanzrichtung war die Amerikanerin Loie Fuller. Sie war auf ihrer Europatournee auch zu Gast bei Franz von Stuck, der sie der Münchner illustren Gesellschaft und Künstlergemeinde präsentierte. Er ließ sich durch ihren Schleiertanz zu Wandbildern und Reliefs anregen, die noch heute im Museum Villa Stuck zu sehen sind.

Ziel: Die Teilnehmerinnen begeben sich auf eine Zeitreise in die Entstehungszeit der Künstlervilla, indem sie selbst in die Rolle eines damaligen berühmten Gastes schlüpfen und sich in Kleidung und Bewegungen der Tänzerin Loie Fuller nähern.

Einstieg:
Bei einem Rundgang durch die Museumsräume und den angrenzenden Garten sollen die Jugendlichen Tanzszenen suchen und rasch skizzieren.

Durchführung:

Die Teilnehmerinnen besprechen ihre Zeichnungen und halten die wesentlichen gemeinsamen Merkmale der Reliefs und der Gemälde fest.

Sie sehen Filmdokumente der Tanzauftritte von Loie Fuller.

Sie nähern sich darüber der Frage, welche Besonderheiten die Bewegungen und, damit verbunden, welche Eigenschaften die Kostüme gehabt haben müssen.

Anhand der Bilddokumente in den Katalogen überprüfen sie ihre Konzepte.

Sie probieren ein Modell des Gewandes an, das die Kostüm- und Bühnenbildnerin Johanna Berueter, Museumspädadogin in der Villa Stuck, entwickelt und geschneidert hat.

Die Teilnehmerinnen entwickeln für sich ein einfacheres Tanzkostüm, d. h. zartfarbene Tüllröcke zu Leggins und T-Shirts sowie je  eine breite Stola in Satin.

Dazu kommen phantasievolle Kopfbedeckungen in den passenden Farben.

Mit der Tänzerin Anna Beke, Künstlerische Mitarbeiterin an der Bayerischen Staatsoper
in München, wird das Tanzen im Stil von Loie Fuller im Garten und in den Räumen des Museum Villa Stuck, also am historischen Ort der Aufführung, erprobt.

Auf Fotos und in einem kurzen Film wird der Tanz festgehalten, ergänzt durch eine kleine Szene, in der Johanna Berueter, mit Zylinder und Schnurrbart Franz von Stuck spielt, der den Tänzerinnen so wie einst zuschaut.

Nachbereitung:
Die Tanzreliefs von Franz von Stuck werden in Ton nachgearbeitet.

Konzept: Johanna Berueter, Ulrike Roos von Rosen und Anna Beke

Das Video zu diesem Beitrag können Sie auf YouTube sehen. ACHTUNG Sie verlassen dann die Webseite von Bayern liest e.V.

Die Verbindung von Avantgarde-Tanz, -Theater und bildender Kunst hat im Museum Villa Stuck eine reiche Tradition

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