Eine einfühlsame, rührende Geschichte mit tollen Bildern
Matti und der Großvater
Matti und der Großvater
Buchgrundlage:
Puimini, Roberto / Buchholz,Quint(Ill.)
Matti und der Großvater
München, 2. Auflage 2011
91 Seiten
Teilnehmer: 28 Schüler der 5. Klasse eines Gymnasiums in Germering
Die Eingangsszene zeigt Matti und seine Familie am Bett des sterbenden Großvaters. Während Matti eine Fliege an der Zimmerdecke beobachtet und sich daran erinnert, wie der Großvater ihm einmal erklärt hat, warum diese Insekten nicht zu Boden fallen, hört er seinen Namen rufen. Es ist der Großvater, der ihn auffordert, einen kleinen Ausflug mit ihm zu machen. Unbemerkt von allen anderen machen sie sich auf den Weg. Dieser führt sie zu vertrauten, zugleich aber auch seltsam neuen, Abenteuer verheißenden Orten. Dabei verraten sich Großvater und Enkel manche Geheimnisse und Wünsche, die auf der Grenzlinie zwischen Traum und Wachen, zwischen Zeit und Zeitlosigkeit angesiedelt sind. Für Matti wird der gemeinsame Weg mit dem Großvater nicht mit dessen Tod enden.
Quint Buchholz hat die Wegstationen in Bilder gefasst, die von den Lesern aus ihrem eigenen Erleben heraus variiert, ergänzt oder auch in seiner Technik neu erdacht werden können.
Einstieg
Die Kinder werden an die Spritztechnik des Illustrators herangeführt, indem sie selbst mit Sieben und Bürsten arbeiten, um fein aufgelöste Farbflächen zu erzielen. Die Bilder erhalten dadurch etwas von dem Eindruck des verschwimmenden Lichts, das die Originale auszeichnet.
Erprobt wird auch das Zeichnen mit Farbstiften auf grobkörnigem Aquarellpapier, das einen ähnlichen Effekt erzielt. Sie lernen, durchgezogene Umrisslinien zu vermeiden und experimentieren mit gepunkteten oder gestrichelten Flächen.
Durchführung
Beim Vorlesen einiger Kapitel, etwa zuerst des Kapitels 3,dann 4, halten die Kinder ihre Bilder im Kopf in kleinem Format auf dem Aquarellpapier mit Stiften fest
Die unterschiedlichen Skizzen werden verglichen, dann die Illustration von Quint Buchholz hinzugezogen.
Nach und nach entwickelt sich das Bild der Landschaft, durch die die beiden Hauptfiguren wandern, sie kann wie eine Landkarte festgehalten werden.
Das Kapitel 4 bringt die Geschichte des Fischens mit den Hosentaschen, eine Vorgehensweise, die der Großvater dem Enkel aus seiner Jugendzeit berichtet und die beide erproben.
Allen Tieren, denen sie näherkommen, geben sie Namen und erschaffen sich so eine ganz eigene gemeinsame Welt. Diese Welt erweitert sich dann durch ein Dorf mit Turm und Marktständen, ein Sonnenblumenfeld, eine Brücke- alles Motive, die sich in Bildern der imaginierten/erinnerten Welt festhalten lassen.
Quint Buchholz hat im Interview verraten, dass es einen großen Unterschied macht, aus welcher Perspektive man ein riesiges Sonnenblumenfeld malt. Er hat die Frontsicht vorgezogen und sich dadurch auf wenige Blüten konzentrieren können. Die Kinder erprobten auch die Aufsicht und bezogen gleich das rote Wollknäuel mit ein.
In Kapitel 16 bis 18 suchen Matti und der Großvater nach einem vom Großvater vorgeschlagenen Spiel eine Schatzkarte in ihren Handlinien. Dies ist der Anlass, um die Kinder mit einem Handabdruck selbst eine Schatzkarte entwickeln zu lassen, auch eine Schatzkiste.
Eigene Vorschläge, wie die Hauptfiguren den Piraten entwischen, lassen sich mit Kapitel 22 verbinden.
Ein bei Kindern beliebtes Motiv ist dasjenige vom Sonnenuntergang. Es wird sehr gern aufgegriffen und mit der Frage verbunden,warum der Spaziergang einem Tagesablauf folgt.
Erörtert wird ebenso der ungewöhnliche Schluss der Geschichte, in dem innere und äußere Welt mit ihren unterschiedlichen Maßstäben gegenüberstehen
Abschluss:
Ein Leporello hilft, den Weg von Großvater und Enkel nachzuvollziehen.
Als Aufgabe kann sich anschließen: Welchen Weg würdest Du mit Deinem Großvater/einer vertrauten Person gern entdecken? Zeichne, beschreibe ihn und gestalte daraus ein Büchlein oder ein weiteres Leporello.
Konzept: Ulrike Roos von Rosen